Claudia Eidenberg , 6. September 2022

Luft befeuchten

Luftbefeuchter Fachbegriffe einfach erklärt

Wer sich mit dem Thema Luftfeuchtigkeit und Luftbefeuchter auseinandersetzt, stösst auf viele verschiedene Fachbegriffe. Was bedeutet das alles und was muss ich wirklich kennen? Wir stellen dir die wichtigsten Begriffe vor und erklären dir, was man darunter versteht.

Befeuchten

Sinkt die relative Luftfeuchtigkeit unter 40%, sprechen wir von trockener Luft. Trockene Luft ist unangenehm und ungesund. Das bedeutet, wir müssen nachhelfen und der Luft zusätzliche Feuchtigkeit beigeben, sprich, befeuchten. Früher liess man die nasse Wäsche in der Wohnung trocknen oder stellte Wasserschüsseln auf die Heizkörper. Das hilft aber nur für kurze Zeit. Effektiver sind Luftbefeuchter, die die trockene Raumluft konstant befeuchten und auf einem angenehmen Level halten.

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Befeuchtungsleistung

Die Befeuchtungsleistung ist die Angabe des Outputs, also die Menge an Wasser, welches der Befeuchter pro Stunde an die Luft abgeben kann. Gerechnet wird diese in Gramm, Milliliter oder Liter pro Stunde.

Befeuchtungssysteme

Luftbefeuchter ist nicht gleich Luftbefeuchter. Die Funktion ist zwar immer dieselbe, aber die Ausführungen sind unterschiedlich. Wir unterscheiden zwischen folgenden Systemen:

Verdampfer – ähnlich wie beim Wasserkocher wird das Wasser im Gerät erhitzt. Durch das Sieden werden Keime gleich vernichtet und es entsteht ein steriler Wasserdampf. Der Dampf befeuchtet die Luft. Dieses System eignet sich besonders für Allergiker.

Ultraschall-Vernebler – wandeln das Wasser in Nebel um. Durch die Ultraschall-Membrane im Gerät wird Wasser in kleinste Tröpfchen zerteilt und mit einem Ventilator im Innern des Geräts in die Luft befördert, wo sie verdunstet und so die Luft befeuchtet.

Verdunster - funktioniert nach dem natürlichen Prinzip der, wie es der Name schon erahnen lässt, Verdunstung. Mittels eines Ventilators wird die trockene Raumluft durch die mit Wasser vollgesogenen Luftbefeuchter-Filter geführt. Dabei nimmt die Luft nur so viel Feuchtigkeit auf, wie sie bei der aktuellen Temperatur benötigt. Verdunster sind sehr energieffizient und deshalb äusserst beliebt.

Luftwäscher – sind eine Kombination aus Luftbefeuchter und -reiniger. Das Wasser wird auch hier verdunstet, was sehr stromsparend ist. Aber anstatt Filter werden speziell entwickelte Kunststoff-Scheiben eingesetzt, die sich in der Wasserwanne des Geräts drehen. Die Luft wird mit einem Ventilator angezogen und über diese Scheiben geleitet. Verunreinigungen (Partikel, Pollen, Staub oder Haare) setzen sich an diesen fest und werden im Wasser ausgewaschen. Anschliessend wird die saubere und befeuchtete Luft  wieder zurück in den Raum abgegeben.

Mehr zum Thema Befeuchtungssysteme findest du hier.

Hygrometer

Ohne Hilfsmittel ist es oftmals schwierig zu erkennen, ob die Luftfeuchtigkeit optimal ist. Das Hygrometer ist hierfür ein äusserst nützliches Utensil, um die relative Luftfeuchtigkeit im Raum zu bestimmen. Es misst kontinuierlich den Prozentteil an Wasserdampf in der Luft sowie die Temperatur in einem Raum. So siehst du auf einen Blick, wie es um das Raumklima in deinem Zuhause steht.

Noch kein Hygrometer zu Hause? Entdecke hier unsere beiden Hygrometer-Damen.

Hygrometer Selina in white on a shelve with decoration

Hygrostat

Der Hygrostat ist ein Regler, um die Luftfeuchtigkeit auf einen gewünschten Wert zu bringen und zu halten. Mit einem Sensor misst er kontinuierlich die Luftfeuchtigkeit, lässt den Befeuchter so lange laufen, bis die gewünschte Feuchtigkeit erreicht ist und schaltet dann das Gerät aus. Fällt die Luftfeuchtigkeit unter den eingestellten Zielwert, nimmt der Hygrostat das Gerät wieder in Betrieb.

Raumgrösse

Für die Auswahl des richtigen Luftbefeuchters ist es wichtig zu wissen, wie gross der zu befeuchtende Raum ist. Für die Fläche berechnest du die Länge x Breite des Raumes. Um das Volumen zu berechnen, multiplizierst du die Raumhöhe dazu. Ist der Raum nicht geschlossen (z.B. durch Türen zu Nebenräumen), muss diese Fläche dazugerechnet werden, da sich die Luftfeuchtigkeit verteilt. Wichtig: Bei Minergie-Häusern wird mit doppelter Raumgrösse gerechnet, da durch die konstante Lüftung viel Luftfeuchtigkeit wieder verloren geht.

instruction how to measure the room size

Raumklima

Das Raumklima ist ein grosser Faktor, wenn es um das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden geht. Gerüche, Temperaturschwankungen oder Luftzug werden sehr schnell wahrgenommen. Veränderungen bei der Luftfeuchtigkeit hingegen stellt man ohne Hilfsmittel wie einem Hygrometer erst über längere Zeit fest oder verbindet körperliche Symptome nicht mit dem Raumklima. Eine zu trockene Luft kann unter anderem zu Atemproblemen, trockenen Schleimhäuten und Schlafstörungen führen, während eine zu feuchte Luft auf Dauer Schimmelbefall begünstigt. Wir empfehlen für ein optimales Raumklima eine relative Luftfeuchtigkeit von 40–60 Prozent.

Relative Luftfeuchtigkeit

Die bekannteste Masseinheit ist die relative Luftfeuchtigkeit. Sie beschreibt als Prozentzahl den Anteil der Wassermenge, welche bei einer bestimmten Temperatur in der Luft vorhanden ist, im Verhältnis zur maximalen Menge, die aufgenommen werden kann. Für den Gebrauch Zuhause genügt es, diese zu kennen.

Mehr zum Thema relative Luftfeuchtigkeit findest du hier.

Water droplets in a sunny sky

Wasserhärte

Die Wasserhärte bezieht sich auf den vorhandenen Anteil von Mineralien (vorwiegend Magnesium und Kalzium) im Wasser. Je höher dieser ist, desto härter ist das Wasser. Den Härtegrad geben wir in deutscher Härte (°dH) an. Die Härte unterteilen wir in vier Bereiche: weich (ab 4°dH), mittelhart (ab 7°dH), eher hart (14°dH) und sehr hart (ab 21°dH). Die Wasserhärte hat einen entscheidenden Einfluss auf die Auswahl eines Luftbefeuchter-Systems. Während Luftbefeuchter nach dem Verdunsterprinzip mit allen Härten verwendet werden können, empfehlen wir den Betrieb eines Ultraschallbefeuchters oder Verdampfers bei hartem Wasser nicht. Die im Wasser enthaltenen Mineralien würden das Gerät innerhalb kurzer Zeit verkalken, so dass eine einwandfreie Funktion nicht mehr gewährleistet ist.

Bist du unsicher über die Qualität oder Zusammenstellung des Wassers bei dir Zuhause? Gerne gibt dir der Hauswart*in oder der lokale Trinkwasserversorger detailliert Auskunft.

Wasserenthärtungsanlagen

Viele Hausentkalkungsanlagen funktionieren nach dem Prinzip des Ionenaustausches – Salz wird dem Wasser beigefügt und so gegen die Mineralien ausgetauscht. Nutzt man einen Ultraschallvernebler, kann sich das im Wasser enthaltene Salz als weisser Staub auf Möbel niederschlagen. Das Salz lagert sich ebenso wie Kalk im Gerät ab und muss regelmässig entfernt werden.

Vollentsalzung – beseitigt nicht nur die härtebildenden Mineralien, sondern gleich jegliche Ionen. Diese Methode kommt zum Einsatz, wenn reines Wasser benötigt wird, wie z.B. destilliertes Wasser. Für Verdampfer und Ultraschall-Vernebler eignet sich das Wasser aus solchen Anlagen nicht. Wir empfehlen hier entweder einen Verdunster oder Luftwäscher.


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